Albert Frick lässt Grösse vermissen
Der Zeitpunkt der Einreichung von zwei Petitionen durch Xaver Jehle, der sich selber «Dissident» nennt, dürfte kein Zufall sein. Ob nur Jehle als einzelner Wutbürger hinter dieser wahltaktischen und skurrilen Aktion kurz vor den Landtagswahlen steht oder noch andere an der Schmutzkampagne gegen den VU-Regierungschefkandidaten Daniel Risch beteiligt sind, darüber kann nur spekuliert werden. Jedenfalls überrascht es, dass sich Tunnelbauer Xaver Jehle nicht mehr wie bis anhin auf die Sanierung des Tunnels Gnalp-Steg fokussiert, sondern plötzlich auch auf weitere im Landtag debattierte Projekte zielt, die bereits realisiert oder nicht realisiert worden sind. Ob diese Wahlkampfaktion nun gesteuert ist, sei dahingestellt. Albert Frick, FBP-Landtagskandidat und Vorsitzender des Landesausschusses, war es wichtig, die beiden Petitionen von Jehle just am Tag, an dem die Wahlunterlagen in die Haushalte gekommen sind, für den Sonderlandtag vom 29. Januar zu traktandieren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Unabhängig davon, dass bei der einen Petition mit der Forderung nach einer Direktwahl der Regierung, Begründung und Antrag eigentlich an den Landesfürsten gerichtet sind. Und unabhängig davon, dass bei der anderen Petition mit der Forderung nach einem Vertrauensentzug gegenüber Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch offenbar zuerst ehrverletzende Inhalte vom «Dissidenten» Jehle geschwärzt werden mussten. Nachträglich geschwärzte Petitionen an den Landtag zu überweisen, zeugen von einer neuen Qualität. Am Donnerstagabend erklärte Albert Frick auf Radio L, dass dem Landesausschuss gemäss Verfassung und Geschäftsordnung gar nichts anderes übriggeblieben sei, als die Petition bezüglich Vertrauensentzug zu behandeln. Dies stimmt in dieser Absolutheit nicht. Er wolle dem Landtag nicht vorgreifen, könne sich aber kaum vorstellen, dass diese Petition an die Regierung überwiesen werde, da dies schon deshalb keinen Sinn mache, «weil die Regierung sich ganz sicher nicht selber das Misstrauen ausspricht». Damit zieht er die gesamte Koalitionsregierung ins Lächerliche. Hätte Albert Frick die Grösse eines obersten Volksvertreters, hätte er sich auf Radio L zumindest von den vom Petitionär gelieferten beleidigenden und ehrverletztenden Inhalten klar distanziert. Dieses Verhalten von Albert Frick fördert jedenfalls alles andere als die Würde des Landtags. Nein danke, Herr Albert Frick!